Sahara: Aktuelle Informationen
Hallo.

Die Ausarbeitung von Herrn  Amelunxen sind bekannt.
Wir hatten vor einigen Jahren hier im Forum schon einmal darüber diskutiert.
Herr Amelunxen galt nicht unbedingt als objektiv und neutral sondern war einseitig "pro marokkanisch" eingestellt, was auch in der besagten Ausarbeitung deutlich wird.
Er war Mitglied im deutsch-marokkanischen Freundeskreis und, wenn ich mich recht erinnere, mit einer Marokkanerin verheiratet.

Es gibt auch Studien anderer Persönlichkeiten mit einem gegenteiligen Ergebnis, auf die sich gewisse Leute natürlich nicht berufen und die auch nicht hier im Forum von der Administration verlinkt werden.

Das nahezu Einzige worauf Marokko seine Rechtsansprüche auf die Westsahara stützt, ist ein vor einigen Hundert Jahren abgegebenen "Treueschwur" der lokalen Herrscher des Gebietes. (Komme im Moment nicht auf diesen speziellen arabischen Ausdruck).

Aber:
Wenn ich jemanden "ewige Treue" schwöre, dann kann das nur für mich rechtsbindend sein und nicht für meine Nachfahren!
Zahlreiche Generationen nach mir können meine Nachfahren ganz andere Interessen haben als ich sie hatte.
Marokko aber tut so, als hätte dieser Treueschwur auch noch Jahrhunderte im Nachhinein Gültigkeit.




@Maghrebi,

Du schreibst, dass die Europäer Afrika zerstückelt hätten.



Dazu folgendes:



Vor der Kolonialzeit existierte in ganz Afrika kein einziger Staat der auch nur annähernd mit den Strukturen (territorial wie vom Staatsaufbau her) der heutigen Staaten vergleichbar wäre.
Afrika bestand, wie hunderte Jahre zuvor auch Europa, aus hunderten kleinen Kalifentümern und Stammesherrschaftsgebieten, die oftmals nicht größer als einige Dörfer waren.
Also alles Gebilde, die in der heutigen Zeit in keinster Weise als eigenständiger Staat existieren könnten.
Kriegerische Eroberungen waren innerhalb Afrikas Gang und Gebe!
So kamen eines Tages auch Europäer nach Afrika die dort auch Eroberungen betrieben.
Sie schlossen Stammesgebiete zusammen und bildeten daraus Staaten, so wie sie meist heute noch existieren.
Aus heutiger Sicht falsch, damals aber weltweit „gängige Praxis“.
Es kamen aber nicht nur Europäer, die Land und Menschen nahmen. (Sklavenhandel ist übrigens keine europäische Erfindung!)



Ich empfehle in diesem Zusammenhang dringend das Buch von Tidiane N´Diaye (Senegal) „Der verschleierte Völkermord“ zu lesen!
Die Geschichte des muslimischen Sklavenhandels in Afrika


Der Autor schätzt die Zahl der Toten, die auf das Konto des arabischen Sklavenhandels gingen, auf mindestens 17 Millionen. Ganze Landstriche wurden entvölkert.. Ein erschütterndes Buch über einen bisher kaum thematisierten Völkermord der bis heute negative Auswirkungen auf den afrikanischen Kontinent hat.


https://www.amazon.de/verschleierte-V%C3...349804690X




Man sollte also nicht mit den Fingern auf die Europäer zeigen und anschuldigen sondern sich vielmehr ganzheitlich mit der Geschichte Afrikas befassen, so wie man es auch mit der der Westsahara und den Religionen tun sollte, statt nahezu blind dem durch seine Regierung verbreiteten Meinung zu folgen.
Nur wenn man innerlich bereit dazu ist, wird man neue, erstaunliche Dinge erfahren können, die einem ansonsten lebenslang vorenthalten bleiben.




.
Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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Sahara: Aktuelle Informationen - von SabineZ - 28.07.2021, 09:19
RE: Sahara: Eröffenung von Konsulaten in Dakhla oder Laayoune, .. - von Thomas Friedrich - 25.01.2023, 20:43

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