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In gut einem Monat beginnt der Ramadan, die heilige Fastenzeit der Muslime. Doch geht das überhaupt, fasten während einer Pandemie? Viele hohe Geistliche im Islam halten sich streng an die Vorgaben der WHO.
Der Fastenmonat beginnt in gut einem Monat. Jetzt sagen Gelehrte der Azhar-Universität, der wichtigsten sunnitischen Lehranstalt, dass der Ramadan in diesem Jahr möglicherweise ausgesetzt wird - im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die Azhar-Scheichs haben religiöse Autorität; auch die im ägyptischen Fatwa-Amt, Dar al-Ifta, indem sie islamische Rechtsgutachten schreiben. Der Generalsekretär des Fatwa-Rates ist Scheich Khaled Omran. Er hält eine Verschiebung der Fastenzeit wegen der Corona-Pandemie für möglich. ...
Kann sich ein Gläubiger Muslim das vorstellen?
https://www.tagesschau.de/ausland/corona...n-101.html
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Salam FouadF,
ich kann mir nicht anmaßen, über die Entscheidung der Gelehrten der Al Azhar zu diskutieren,
kann nur meine bescheidene persönliche Meinung dazu schreiben:
Eine Verschiebung des Ramadan wäre m. M. n. sehr sinnvoll und auch zum Wohle der Gläubigen.
Sollte er von den obersten Autoritäten verschoben werden, würden das sehr, sehr viele akzeptieren, denke ich.
Anders als bei uns in der westlichen Gesellschaft, wo Individualismus / Egoismus sehr oft sehr stark
ausgeprägt sind und dadurch schnelle, effektive Lösungen oft verhindert werden,
wird im Orient m. M. nach viel stärker auf Anweisungen „von oben“ gehört und dadurch können sinnvolle Dinge schneller durchgesetzt werden.
Bsp.: die Durchführung der Maßnahmen in Marokko.
Zu deiner Ausgangsfrage:
Nein, vorstellen kann sich das keiner!
Persönliche Anmerkung:
Ich habe schon beschlossen, nicht zu fasten. Sollte ich ins KH müssen (Risikopatientin),
braucht mein Körper Reserven.
Mein Mann allerdings fastet jetzt schon, Arafa.
Alles Gute!
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@Bulbulla,
Du schreibst:
Zitat:wird im Orient m. M. nach viel stärker auf Anweisungen „von oben“ gehört und dadurch können sinnvolle Dinge schneller durchgesetzt werden.
Ich möchte das wie folgt ergänzen:
"...und dadurch können sinnvolle und nicht sinnvolle Dinge schneller durchgesetzt werden."
Mit besten Grüßen,
Thomas
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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Ich brauche meine Reserven für mich, das hat die Menschheit in Zeiten von Kriegen und Hungersnot schon immer so
gemacht.
Wenn ich denke, ich hätte eine Fastenkur nötig, dann packe ichs an.
In islamistischen Zeiten, wie unsere, sehe ich das sowieso alles sehr kritisch, für mich.
Also, ich möchte damit momentan nichts zu tun haben.
Fastet nicht, ihr braucht Reserven für euren Körper.
Allah wird nicht helfen, das ist klar.
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Hallo Kornblume,
es ist mutig, dass Du offene Worte gefunden und niedergeschrieben hast.
Ich hoffe, dass Du dafür nicht nieder gemacht oder angefeindet wirst.
Eine Verschiebung des Ramadan (in den Sommer hinein) halte ich für ungünstig, da die Zahl der "Ramadan-Toten" (Nierenversagen, Kreislaufzusammenbrüche, ect.) dann mit Sicherheit die Zahl der Corona-Toten übersteigen würde.
Da dies aber ein Tabuthema ist darf so etwas nie offiziell aufgeführt werden.
Mit besten Grüßen,
Thomas
Mit besten Grüßen aus Errachidia,
Thomas
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Hallo Thomas,
ich bin zwar nicht „Kornblume“,
möchte aber gerne antworten.
Natürlich ist der Ramadan zu Winterszeiten (23.Dez....) am angenehmsten....
Auch diese Zeiten werden wieder kommen...
Ich denke,
auch bei der Behandlung eines so sensiblen Themas ist es möglich,
seine Worte so zu setzen, dass keinerlei religiöse Gefühle der Mitleser hier verletzt werden.
Ich betone nochmals, dass ich die Diskussion den Koryphäen von Al Azhar usw. überlasse.
Ich möchte nur meine ganz persönliche Einstellung schildern.
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Es ist ein sensibles Thema, aber ich kann Thomas nur beipflichten. Dieses andauernde Verschweigen der problematischen Seiten der Zeit des Ramadan ist einfach schwer zu tolerieren. Wenn ich bedenke wie lange das marode System in Rom sich bröckelnd hält, fehlt mir die Hoffnung, dass sich in Sachen islamischer Weiterentwicklung überhaupt jemals etwas bewegen wird.
Wer weiss, vielleicht wird die COV19-Zeit ein Auslöser.
Was mir allerdings auffällt ist, dass die in vergangenen Zeiten immer und überall zu hörenden Stimmen von einer Strafe Gottes, diesmal doch recht leise sind.
Aber vielleicht muss ich nur mein Hörgerät auf höchste Stufe stellen, um etwas in dieser Richtung zu hören.
Könnte es sein , dass es diesmal die überlauten Medien sind, die die Rolle der Religion in Sachen überbringen von Schreckensnachrichten und (oder) Androhungen an sich gerissen haben.
Ach ja, die Politik schränkt uns ja für dieses mal ein. Irgendwo auf der Welt werden sogar auf Virus positiv getestete von den Oberen einfach gelyncht.
Wie gesagt ... das alles kommt momentan irgendwie komisch bei mir an.
Aber eben ... man weiss es nicht, was richtig oder falsch ist in Sachen Religion/Medien/Politik ... man kann es glauben oder nicht.
Das Glück begreifen, dass der Boden auf dem du stehst, nicht größer sein kann, als die zwei Füße, die ihn bedecken.
F. Kafka
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