Reisen nach dem Erdbeben
#1
Moin Foristen,
wir sind hin- und hergerissen... Nächsten Mittwoch wollten wir nach Marrakech fliegen und eine 1wöchige Motorradtour machen. Kann, soll, darf man das jetzt machen? Ganz rational sage ich ja, wenn denn die bereisten Strecken nicht ernsthaft betroffen sind. Dort geht insbesondere für die Menschen vor Ort das Leben weiter wie bisher und sie sind froh über jeden Dirham, den wir bei ihnen lassen. Auf der anderen Seite ist der emotionale und moralische Aspekt. Doch wo ist die Grenze? 
Wieder ganz rational: Wie ist die Situation östlich von Marrakech, die Route sollte nach Demnate führen, von da nach Süden über die RN23, dann über das Dadestal wieder in den Atlas nach Amellagou, Goulmima, Alnif, Ait Ben Haddou und den Tichka (RN9) zurück nach Marrakech... hat jemand Infos über blockierte oder verschüttete Straßen? Von unserer Unterkunft in Demnate , Kasbah Timdaf, haben wir bisher keine Info
Danke für eure Rückmeldungen
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#2
Hallo Fossil.

Wenn jetzt die Touristen ausbleiben wäre das eine weitere Katastrophe für Marokko!

Was die von Dir befragten Routen betrifft so gilt allgemein, dass nahezu alle Verbindungsstraßen wie immer befahrbar sind.

Pisten und Sträßchen in abgelegene Bergdörfer sind jedoch in unterschiedlichen Zuständen.



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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#3
Hier der Auszug aus einem Rundschreiben von Muriel Brunswig. ... Es gibt einen Überblick über die aktuelle touristische Situation: 

Liebe Reisefreunde
 
Es rührt mich, wie viel Anteilnahme Sie zeigen. Um es gleich vorweg  zu nehmen: Keinem meiner Freund:innen, Familienmitgliedern, Kollegen, Fahrer, Reiseleiter:innen und Partner:innen ist etwas geschehen. Das Beben hat im Hohen Atlas Schreckliches angerichtet, aber zumindest ich muss voller Dankbarkeit sagen: Bei uns ist alles gut. Um so wichtiger ist es, denen zu helfen, die nicht so ein unglaublich großes Glück hatten. Und das ist einer der Gründe, weshalb ich mich heute bei Ihnen melde.
 
Einige von Ihnen fragen sich, vor allem diejenigen , die in den nächsten Monaten eine Reise bei mir gebucht haben, ob sie überhaupt nach Marokko reisen können. Und meine Antwort ist ganz klar: Ja! 

Niiemand von Ihnen hat eine Reise ins Epizentrum gebucht. Marrakech ist zwar am Rande betroffen, ebenso Essaouira und Agadir. Aber dort sind die Aufräumarbeiten so weit voran geschritten, dass eine Reise ohne Einschränkungen möglich ist. 

Natürlich gibt es noch immer Gassen, in denen Schutt liegt, aber kein einziges bedeutendes historisches Bauwerk in Marrakech oder Essaouira ist zerstört. Das hat heute auch das Auswärtige Amt bescheinigt, und wer in den sozialen Medien stöbert oder selbst Kontakte nach Marrakech hat, weiß: Das Leben dort geht seinen ganz normalen Gang. An manchen Stellen der Stadt hat man bereits das Gefühl: Es gab nie ein Erdbeben. 

Wir haben außerdem mit allen unseren Partnerhotels engen Kontakt, alle Häuser stehen, sind stabil und sicher. Die komplette Südroute: Draatal, Ait Ben Haddou, Straße der Kasbahs, Anti-Atlas, Wüstengebiete bei M’hamid und Merzouga (Erg Chebbi und Erg Chegaga) aber natürlich auch der Norden Marokkos ist kaum vom Erdbeben betroffen, auch wenn in einigen Schluchten Felsen in die Tiefe geschlagen sind. Doch die Straßen sind wieder frei. ... http://murielbrunswig.de/ 
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#4
(12.09.2023, 06:30)Fossil schrieb: Kann, soll, darf man das jetzt machen? Ganz rational sage ich ja, wenn denn die bereisten Strecken nicht ernsthaft betroffen sind. 

Hallo, 
gestern war ein ganz normaler Montag in Marrakech... jeder ging in seine Arbeit. Die Bundesstrassen sind frei, für so manche Piste wird es wohl noch schwierig sein. 
Du kannst hier bedenkenlos einreisen, die Cafes sind hier gut gefüllt, die Einheimischen feiern bereits wieder, jeder Tourist ist Willkommen.
MfG

Marco Wensauer
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#5
Hallo, 
wir schließen uns den Vorrednern komplett an!

Fahrt nach Marokko!
Wir sind zur Zeit im Draa-Tal unterwegs, also nicht ganz weit weg vom Krisengebiet.

Unsere Meinung dazu könnt Ihr auf marokko.com lesen.

Über Straßensperrungen bzw. -Behinderungen kann man sich informieren.
Den Link findet ihr auf marokko-erfahren.de

Gute Reise!
Barbara & Andreas
marokko-erfahren.de
marokko-erfahren ist eine unabhängige europaweite Privatinitiative zur Förderung von Beschäftigung und Kulturerhalt.
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#6
Meiner Meinung nach sind Reisen ausserhalb der Zone unmittelbar um das Epizentrum problemlos möglich. In die betroffenen Bergregion sollte man aber nicht fahren.
Einmal besteht hier immer noch das Risiko von Nachbeben und Felsstürzen und vor allem sollte man schon aus Respekt auf Katastrophentourismus dort verzichten.

Ich bin heute in Rabat gelandet, hier gibt es nirgends sichtbare Schäden an Gebäuden. Auch in unserer Wohnung steht noch alles an seinem Platz. Bei Bekannten in Marrakech, die eine Wohnung in der Palmeraie haben, sind einige Fliesen gesprungen und eine Vase ist vom Kaminsims gefallen. Bei deren Nachbarn hat der Swimmingpool einen Riss und verliert Wasser, also eher ein Luxusproblem.

Wir hatten eigentlich eine Wanderung im Toubkal-Gebiet geplant, diese haben wir abgesagt. Das Dorf Imlil ist wohl weitgehend zerstört. Ich kenne die Gegend sehr gut, das ist schon sehr traurig.
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#7
Hallo Fossil, du fragst konkret nach den Routen: Demnate - Skoura: Da weiß ich es tatsächlich nicht. Die andere Strecken sind meines Wissens nach offen. Gestern sind einige meiner Mitarbeiter die Strecken gefahren mit Gästen. Telouet ist weitestgehend zerstört, der Pass Tizi'n'Test ist geschlossen, der  Tichka jedoch ist offen. Die Straße zwischen Agadir und Marrakech ist offen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Viele Grüße, Muriel
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#8
Hallo ,

Haben ein Video gesehen , dass angeblich die Zerstörung in Imlil zeigt :

https://www.youtube.com/shorts/CwbTZvGWOzs

Man weiss natürlich bei dem ganzen Chaos nicht , inwiefern vielleicht Namen von Ortschaften verwechselt werden .....der Filmer spricht jedoch von Imlil und scheint auch Menschen zu kennen , die in dem Ort leben oder lebten ....

LG , Franzi
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#9
(14.09.2023, 12:54)franci schrieb: Man weiss natürlich bei dem ganzen Chaos nicht , inwiefern vielleicht Namen von Ortschaften verwechselt werden .....der Filmer spricht jedoch von Imlil und scheint auch Menschen zu kennen , die in dem Ort leben oder lebten ....

Hallo, 
Imlil liegt aber definitiv in der betroffenen Zone, die Wahrscheinlichkeit ist sehr gross das dieses Dorf zerstört wurde.
MfG

Marco Wensauer
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#10
Imlil ist weitestgehend zerstört. Ich habe dort mit der Kasbah du Toubkal Kontakt. Imlil ist super nah am Epizentrum. Besuch derzeit nicht möglich. Straße zwischen Asni und Imlil immer noch kaum passierbar und das was passieren kann und sollte sind Hilfskonvois. Keine Touristen.
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#11
Hallo.

Der Ort in dem Video ist nicht Imlil sondern wahrscheinlich IJOUKAK.



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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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#12
Hallo.

Nach Aussage des Betreibers der Kasbah Toubkal halten sich die Zerstörungen in Imlil in Grenzen:




https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0Pcwe4xe4bXZi4v7U2hbqvuAcVQ4Jtu4zxQKb5Mc5t6Xt3tdBRnGvLNtQ2yRYFeGJl&id=100064424064609


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Mit besten Grüßen aus Errachidia,

Thomas



In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
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