Gaslieferungen nach Marokko. ...
#1
RWE liefert Gas nach Marokko. Darf das sein?

Die europäischen Energieminister treffen sich in Brüssel, um über Solidarität in Zeiten der Gaskrise zu debattieren. Zur gleichen Zeit gibt es Kritik an Gaslieferungen von RWE über Spanien nach Marokko. Was ist da los?

Die Kritik ließ nur ein paar Wochen auf sich warten. Der Energiekonzern RWE aus Essen schickt seit Anfang Juli aus den USA importiertes Flüssiggas, das in einem LNG-Terminal in Spanien regasifiziert wird, über eine Pipeline durchs Mittelmeer nach Marokko. Nun melden sich Medien in Spanien mit scharfen Äußerungen zu Wort: RWE „rettet“ die marokkanische Regierung, während europäische Haushalte angesichts der Gaskrise „mit Unsicherheit leben“, schreibt das spanische Online-Medium Diario16. Der deutsche Stromkonzern nutze die Gaspipeline „als Tor nach Marokko“, so „El Economista“. Und die Onlineseite „Merca2“ berichtet: RWE sichere dem alawitischen Königshaus einen „Luxus, den die europäischen Bürger nicht genießen können“.
Der Ton für das Energieministertreffen in Brüssel an diesem Dienstag ist gesetzt. Die EU will über einen Gas-Notfallplan beraten und abstimmen lassen. Der sieht vor, dass jeder EU-Staat bis zum kommenden März 15 Prozent des durchschnittlichen Gasverbrauchs der vergangenen Jahre einsparen soll – und dazu verpflichtet werden kann. Dem Plan müssten 15 EU-Staaten, die wiederum 65 Prozent der EU-Bevölkerung vertreten, zustimmen. Eine Mehrheit ist aber nicht sicher. Und plötzlich befindet sich RWE mitten in der Debatte um europäische Energiesouveränität, Solidarität der Mitgliedsländer und die Sparmaßnahmen der Regierungen gegen einen kalten Winter wieder.
Die Gaslieferung von RWE nach Marokko ist eine Folge des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen Marokko und Algerien um die Gebietsansprüche in der Westsahara. Der Streit hatte im vergangenen Jahr dazu geführt, dass Algerien seine Gaslieferungen nach Marokko aussetzte. Marokko sah sich deshalb gezwungen, nach neuen Beschaffungswegen zu suchen. Bei RWE hat Marokkos Regierung offenbar Flüssiggas aus den USA bestellt. Da Marokko selbst über kein LNG-Terminal verfügt, lässt es das LNG in Spanien regasifizieren und über die Pipeline transportieren.

Aber wäre das Erdgas nicht besser auf dem europäischen Kontinent aufgehoben? Russland hat seine Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 gerade weiter reduziert. Inzwischen fließt nur noch 20 Prozent der üblichen Menge durchs Rohr. Um einen kalten Winter zu vermeiden, ist nicht nur Deutschland gezwungen zu sparen – und alle möglichen Quellen anzuzapfen, um die Gasspeicher bis Herbst und Winter zu füllen.

Der Füllstand der Gasspeicher in der EU beträgt derzeit im Schnitt rund 66 Prozent. In Ländern wie Deutschland, Italien und Kroatien gilt die Lage als besonders heikel. Zusätzliches Gas – woher auch immer – würde den Ländern helfen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appellierte daher: Es sei wichtig, „dass alle Mitgliedstaaten die Nachfrage drosseln, dass alle mehr speichern und mit denjenigen Mitgliedern teilen, die stärker betroffen sind“. Energiesolidarität sei ein Grundprinzip der europäischen Verträge.

Mit allzu viel Solidarität sollte die EU aber kaum rechnen. Die spanische Umweltministerin Teresa Ribera hatte bereits vor Tagen klargestellt, dass ihr Land nicht bereit sei, Industrie und Haushalte zu Gaseinsparungen aufzufordern wie von der EU-Kommission angekündigt. Das Land würde derzeit bereits 20 Prozent seines importierten Gases weiter nach Europa exportieren. Das müsse reichen. RWE lässt erklären, dass kaum noch mehr Erdgas aus Spanien nach Mitteleuropa gepumpt werden könne. Es gebe nur „eine sehr kleine“ Pipeline von Spanien nach Frankreich – und die werde „voll genutzt.“ Das LNG-Gas aus den USA, das derzeit an den sieben LNG-Terminals in Spanien und Portugal anlandet, sei daher als Extramenge für die Gasspeicher in Europa kaum nutzbar. Die anderen LNG-Terminals in Europa arbeiteten „an ihrer Kapazitätsgrenze“.

Mit anderen Worten: LNG-Gas, das an der iberischen Halbinsel zusätzlich ankomme, sei vor allem geeignet für den Eigenbedarf – oder für den Export nach Marokko. Den konkreten Deal mit Marokko will Energiekonzern nicht kommentieren. Zu Einzelverträgen nehme RWE grundsätzlich keine Stellung.

Die Westsahara-Frage

Der Deal zwischen RWE und Marokko ist jedenfalls möglich geworden, weil die Regierung in Madrid ihre Nordafrika-Politik grundlegend geändert hat. Im Frühjahr 2022 schwenkte sie bei der Westsahara-Frage um. In der an Algerien, Mauretanien und Marokko grenzenden Westsahara kämpft die Polisario-Bewegung für einen eigenen Staat. Sie wird von den auf wichtigen Gasreserven sitzenden Algeriern gestützt. Die Marokkaner stufen diese jedoch als terroristisch ein. Viele Jahre forderten internationale Staaten ein Referendum in der Westsahara. Inzwischen unterstützt Madrid die Position Marokkos, was Algerien offenbar verärgert hat.

Für den diplomatischen Strategieschwenk in Madrid gibt es mehrere Gründe. Vor allem will die spanische Regierung ihre diplomatischen Beziehungen zu Marokko festigen. Ziel ist es, den Strom von Migranten über die Meeresenge von Gibraltar zu stoppen und die europäische Wasserstoff-Strategie verwirklichen zu können. Marokko könnte ein bedeutender Lieferant von mit Solar- und Windkraft erzeugten grünen Wasserstoff werden, so die Hoffnung in Spanien und anderen EU-Staaten.

Marokko und Algerien kämpfen seit jeher mit harten Bandagen um die wirtschaftliche und politische Vorherrschaft im Maghreb, was sich jetzt in der Energiekrise widerspiegelt. „Spaniens Änderung in der Westsahara-Frage aufgrund von Energieproblemen in Europa war ein gefährliches Kalkül,“ sagt der spanische Maghreb-Experte Ignacio Cembrero. Immerhin deckt Algerien rund 23 Prozent des spanischen Gasbedarfs und bis die grüne Wasserstoff-Produktion in Marokko anläuft, dürfte noch Zeit vergehen. Es wurden auch von deutscher Seite diplomatische Offensiven in Algerien gestartet, um die Gaslieferungen zu erhöhen. Allerdings konnte nur Italien, das sich in der Westsahara-Frage nicht geäußert hatte, bisher seine Lieferkapazitäten erhöhen.

Algerien hat seine kommerziellen Beziehungen mit Spanien inzwischen eingeschränkt. Bislang lieferte Algerien Gas über zwei Pipelines nach Spanien – eine direkte Verbindung durchs Mittelmeer und eine indirekte über Marokko. 2021 wurde die Pipeline über Marokko nach Südspanien jedoch stillgelegt. Algerien und Marokko konnten sich nicht über neue Konditionen einigen, nachdem der Transitvertrag ausgelaufen war. Bis dahin durfte sich Marokko Gas aus Algerien als Bezahlung für den Transit abzwacken. Seit Ende 2021 stand die Pipeline dann leer. Marokko musste nun neues Gas bestellen. Die ungenutzte Pipeline macht es nun möglich, Gas aus Spanien zu importieren.

Die Lieferung von Flüssiggas über Spanien an Marokko ist insofern politisch heikel, als dass Spanien sich gemeinsam mit Portugal vehement gegen einen Vorschlag der EU-Kommission ausgesprochen hatte, den Verbrauch im Fall eines Gasnotstands um 15 Prozent zu reduzieren. Die spanische Umweltministerin Ribera erklärte ihre Ablehnung mit den Worten: „Wir können doch keine Opfer bringen, zu denen wir nicht gefragt worden sind“. Im Gegensatz zu anderen Ländern, so die Ministerin, „haben wir Spanier in Sachen Energieverbrauch nicht über unsere Verhältnisse gelebt“. Das wurde in Brüssel als klare Spitze gegen Deutschland verstanden. In Berlin sorgt es deshalb für Stirnrunzeln, dass Spanien einerseits nicht zum Sparen aus europäischer Solidarität bereit sei, andererseits aber das knappe LNG-Gas an Marokko verkaufe.

Auch vor dem Hintergrund der angekündigten Drosselung der Gaszufuhr über die Pipeline Nord-Stream 1 erwartet man im Bundeswirtschaftsministerium, „dass alle dazu beitragen, die benötigte Gasmenge zu erreichen“, so ein leitender Beamter. Dazu seien auch die deutschen Energieunternehmen aufgefordert.
MfG

Marco Wensauer
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#2
Deutschland liefert Gas nach Marokko, während in Europa Einschnitte drohen?
MfG

Marco Wensauer
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#3
Gasfernleitung Nigeria-Marokko: Unterzeichnung eines Memorandums of Unterstanding zwischen der CEDEAO, Nigeria und Marokko

[Bild: 86A2914.jpg]

Rabat–Ein Memorandum of Unterstanding betreffs einer Gasfernleitung Nigeria-Marokko wurde am Donnerstag in Rabat zwischen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO), der Bundesrepublik Nigeria und dem Königreich Marokko unterzeichnet.

Das Abkommen wurde vonseiten Sediko Douka, des Kommissars der  CEDEAO betraut mit der Infrastruktur, der Energie und der Digitalisierung, Mallam Mele Kolo Kyari, dem PDG der National Nigerian Petroleum Company Limited (NNPC), welche Nigeria vertritt, und Amina Benkhadra, der Geschäftsführerin des Nationalamtes für Kohlenwasserstoff und für Bergwerke (ONHYM), welche Marokko vertritt, unterzeichnet.

Das  Memorandum of Unterstanding bestätigt das Engagement der CEDEAO und der gesamten hindurchgefahrenen Staaten, zur Durchführbarkeit dieses wichtigen Projektes beizusteuern, welches soweit es fertiggestellt werden wird, den gesamten westafrikanischen Staaten Gas bereit stellen wird und auch den Weg für einen neuen Weg der Ausfuhr in Richtung Europa ebnen würde.

Dieses strategische Projekt der Gasfernleitung Nigeria-Marokko, welches der aufgeklärten Vision seiner Majestät des Königs Mohammed VI und des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari entspringt, wird sich am  westafrikanischen Küstengebiet angefangen mit Nigeria über Benin, Togo, Ghana, die Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone, Guinea, Guinea Bissau, Gambia, Senegal und Mauretanien bis Marokko entlangziehen.
Es wird via die Gasfernleitung Maghreb-Europa mit dem europäischen Gasnetz verbunden werden, und wird auch imstande sein, die Binnenstaaten Niger, Burkina Faso und Mali versorgen zu können.

Dieses strategische Projekt wird seinen Beitrag zur Verbesserung des Lebensniveaus der Populationen, zur Integration der Wirtschaften der Subregion sowie zur Milderung der Verwüstung vermittels einer dauerhaften und verlässlichen Gasversorgung leisten.

Die Gasfernleitung wird auch wirtschaftliche beträchtliche Auswirkungen auf die Region ausüben, in dem ihr eine eigene Energie zugute kommt, welche die neuen Engagements des Kontinents im Bereich des Umweltschutzes respektiert.

Sie wird überdies Afrika eine neue wirtschaftliche politische und strategische Dimension einhauchen lassen.       


Quelle: MAP
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#4
Hallo, 
wo ist hier die Verbindung zwischen RWE und der Gaslieferungen nach Marokko?
MfG

Marco Wensauer
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#5
(16.09.2022, 11:04)Marc99 schrieb: Hallo, 
wo ist hier die Verbindung zwischen RWE und der Gaslieferungen nach Marokko?

Hallo Marc99,

naja, zumindest hat es mit Gaslieferungen zu tun, selbst wenn es nur wunderschöne Papier/Memorandumprojekte sind, herrliche Beruhigungspillen für Durchschnittsbevölkerungen, die von dieser Materie keinerlei Vorstellungen haben. Nun der Rohstoffwissenschaftler:
1. Eine Gasleitung von Nigeria nach Marokko durch den Atlantik hat eine grob geschätzte Länge von mindestens 5.000 KM, und soll mehrere afrikanische Küstenländer bedienen. Wieviele Zwischenstationen müssen installiert werden? Wieviele Pumpwerke? Hat man schon die sehr unsicheren tektonischen Verhältnisse im Atlantik (mögliches Auftreten von schweren Seebeben) bedacht? Was passiert, wenn ein solches eintritt? Dagegen ist NorthStream II ein Kinderspiel.
2. Wer finanziert dieses Projekt?
3. Wer ist verantwortlich für den Betrieb und die Instandhaltung?
4. Was müssen die Endverbraucher pro m3 Gas bezahlen?
5. Was passiert bei möglichen/wahrscheinlichen politischen Auseinandersetzungen zwischen den vielen beteiligten Ländern?
6. Wie hoch sind die nachgewiesenen, sicheren Gasreserven in Nigeria? Wie hoch wird die Abnahme/Land sein?
Kurzum: ein herrliches Papierprojekt!
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#6
(18.09.2022, 08:39)Otto Droege schrieb: naja, zumindest hat es mit Gaslieferungen zu tun, selbst wenn es nur wunderschöne Papier/Memorandumprojekte sind, herrliche Beruhigungspillen für Durchschnittsbevölkerungen, die von dieser Materie keinerlei Vorstellungen haben. Nun der Rohstoffwissenschaftler:
1. Eine Gasleitung von Nigeria nach Marokko durch den Atlantik hat eine grob geschätzte Länge von mindestens 5.000 KM, und soll mehrere afrikanische Küstenländer bedienen. Wieviele Zwischenstationen müssen installiert werden? Wieviele Pumpwerke? Hat man schon die sehr unsicheren tektonischen Verhältnisse im Atlantik (mögliches Auftreten von schweren Seebeben) bedacht? Was passiert, wenn ein solches eintritt? Dagegen ist NorthStream II ein Kinderspiel.
2. Wer finanziert dieses Projekt?
3. Wer ist verantwortlich für den Betrieb und die Instandhaltung?
4. Was müssen die Endverbraucher pro m3 Gas bezahlen?
5. Was passiert bei möglichen/wahrscheinlichen politischen Auseinandersetzungen zwischen den vielen beteiligten Ländern?
6. Wie hoch sind die nachgewiesenen, sicheren Gasreserven in Nigeria? Wie hoch wird die Abnahme/Land sein?
Kurzum: ein herrliches Papierprojekt!

Hallo, 
ich hätte da nur eine Frage..... 

Warum braucht man eine Gasleitung aus Nigeria nach Marokko? Man sollte nicht vergessen wie viele Gasfunde es alleine in den letzten 10 Jahren gegeben hat in Marokko. Das Marokko noch kein tiefer Krater ist grenzt ja schon an ein Wunder, jede Zigarette die angezündet wird ist ja bereits ein potenzielles Risiko das eine Kettenreaktion auslösen könnte.
MfG

Marco Wensauer
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#7
(18.09.2022, 11:13)Marc99 schrieb:
(18.09.2022, 08:39)Otto Droege schrieb: naja, zumindest hat es mit Gaslieferungen zu tun, selbst wenn es nur wunderschöne Papier/Memorandumprojekte sind, herrliche Beruhigungspillen für Durchschnittsbevölkerungen, die von dieser Materie keinerlei Vorstellungen haben. Nun der Rohstoffwissenschaftler:
1. Eine Gasleitung von Nigeria nach Marokko durch den Atlantik hat eine grob geschätzte Länge von mindestens 5.000 KM, und soll mehrere afrikanische Küstenländer bedienen. Wieviele Zwischenstationen müssen installiert werden? Wieviele Pumpwerke? Hat man schon die sehr unsicheren tektonischen Verhältnisse im Atlantik (mögliches Auftreten von schweren Seebeben) bedacht? Was passiert, wenn ein solches eintritt? Dagegen ist NorthStream II ein Kinderspiel.
2. Wer finanziert dieses Projekt?
3. Wer ist verantwortlich für den Betrieb und die Instandhaltung?
4. Was müssen die Endverbraucher pro m3 Gas bezahlen?
5. Was passiert bei möglichen/wahrscheinlichen politischen Auseinandersetzungen zwischen den vielen beteiligten Ländern?
6. Wie hoch sind die nachgewiesenen, sicheren Gasreserven in Nigeria? Wie hoch wird die Abnahme/Land sein?
Kurzum: ein herrliches Papierprojekt!

Hallo, 
ich hätte da nur eine Frage..... 

Warum braucht man eine Gasleitung aus Nigeria nach Marokko? Man sollte nicht vergessen wie viele Gasfunde es alleine in den letzten 10 Jahren gegeben hat in Marokko. Das Marokko noch kein tiefer Krater ist grenzt ja schon an ein Wunder, jede Zigarette die angezündet wird ist ja bereits ein potenzielles Risiko das eine Kettenreaktion auslösen könnte.

Hallo,
die Antwort ist recht einfach: von 100% entdeckten Lagerstätten, gleich ob Erze, Salze, Kohlenstoffe, Industriemineralien, gehen maximal 5 - 10% später in den Abbau/Gewinnung. Das gilt weltweit, also auch für Marokko. Nach einer Entdeckung fängt dann die entscheidende Exploration an: die BEWERTUNG!! Ist diese neu entdeckte Lagerstätte technisch/wirtschaftlich/gesetzlich gewinnbar und welche Erlöse könnten maximal/minimal erzielt werden. Da müssen viele Fragen untersucht werden, die Aussagen der "Entdecker" (ironisch: Geolügen) helfen da nicht viel  weiter. Leider werden meist solche Erstfunde medial/politisch an die große Glocke gehängt. Danach wird es schnell sehr viel ruhiger.
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#8
Das sind gute Neuigkeiten. Aber was ist mit dem Gaspreis?
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#9
Die Nigerian National Petroleum Company Limited (NNPCL) wird 12,5 Mrd. $ investieren, um sich einen Anteil von 50 % an dem 25 Mrd. $ teuren Gaspipeline-Projekt Nigeria-Marokko zu sichern.


Das historische Projekt wird voraussichtlich einen Rekord für die längste Offshore-Pipeline der Welt aufstellen, die sich über rund 5.600 Kilometer durch 11 afrikanische Länder erstreckt. Die NNPCL und das marokkanische Amt für Kohlenwasserstoffe und Bergbau (ONHYM) finanzieren das Projekt gemeinsam und zu gleichen Teilen.

Der Vorstandsvorsitzende der NNPCL, Mallam Mele Kyari, sagte am Donnerstag, dass sich das Projekt bereits in der FEED-Phase II befindet, in der die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Wegerechtsvermessung durchgeführt werden. Sie nutzt die enormen nigerianischen Erdgasreserven, die durch zusätzliche Investitionen noch weiter wachsen können, fügte er hinzu.

Er schloss mit den Worten, dass diese bedeutenden Reserven als kohlenstoffarme Energiealternative dienen, das Wachstum im Energie- und Industriesektor unterstützen, die Armut bekämpfen, den CO2-Ausstoß verringern und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen werden.
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#10
"Rabat–Ein Memorandum of Unterstanding betreffs einer Gasfernleitung Nigeria-Marokko wurde am Donnerstag in Rabat zwischen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO), der Bundesrepublik Nigeria und dem Königreich Marokko unterzeichnet.

Das Abkommen wurde vonseiten Sediko Douka, des Kommissars der CEDEAO betraut mit der Infrastruktur, der Energie und der Digitalisierung, Mallam Mele Kolo Kyari, dem PDG der National Nigerian Petroleum Company Limited (NNPC), welche Nigeria vertritt, und Amina Benkhadra, der Geschäftsführerin des Nationalamtes für Kohlenwasserstoff und für Bergwerke (ONHYM), welche Marokko vertritt, unterzeichnet."
So die "Propagandatrommlerin tseidemann" am 16.09.2022
Nun folgt der "Propagandatrommler Maghribi" am 08.04. 2023
Herrlich!! In einem Zeitraum von sage und schreibe 6 Monaten unterzeichnen die identischen Beteiligten, hier NNPC und ONHYM 2 völlig unterschiedliche Abkommen über die Lieferung von Erdgas nach Marokko: einmal ein paar-Tausend KM durch den Atlantik, jetzt werden daraus ein paar-Tausend KM durch 11 afrikanische Länder. Folgt demnächst ein 3. Abkommen "Gaslieferung nach Marokko über den Luftweg"? Wink Wink Wink
Glauben diese Propagandisten, dass derartige Meldungen von den Lesern noch ernst genommen werden?
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#11
(08.04.2023, 19:04)Maghribi schrieb:
Die Nigerian National Petroleum Company Limited (NNPCL) wird 12,5 Mrd. $ investieren, um sich einen Anteil von 50 % an dem 25 Mrd. $ teuren Gaspipeline-Projekt Nigeria-Marokko zu sichern.

Hallo, 
in Anbetracht der vielen Projekte die immer wieder und pausenlos wiederholt werden und das schon seit 40 Jahren.... in der Zeit hätte man einen Tunnel mit der Schaufel nach Spanien graben können. Wie lange wird es dauern bis dieses Projekt angegangen wird? Wo ist der nutzten in diesem Projekt? Das ist eine berechtigte Frage, den Marokko hat ja selbst ein Erdgasvorkommen in einer Grösse von Unendlich² und wäre damit in der Lage die ganze Welt mit Gas und Strom zu versorgen.
MfG

Marco Wensauer
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#12
"hallo, phosphat steigt auf das nächste allzeithoch von 345 dollar die tonne. gleichzeitig sinken die gaspreise, einmalige sozialleistungen auf rekordniveau, tourismus boomt, in marokko ist von krise nichts mehr zu spühren..

https://ycharts.com/indicators/morocco_p...rock_price"

Nun der dritte Propagandatrommler.
Also, Vorschlag: wir wandern jetzt in das krisenfreie Marokko aus, vor allem die in das "krisengeschüttelte" Europa ausgewanderten Marokkaner.
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#13
(09.04.2023, 10:30)Otto Droege schrieb: "hallo, phosphat steigt auf das nächste allzeithoch von 345 dollar die tonne. gleichzeitig sinken die gaspreise, einmalige sozialleistungen auf rekordniveau, tourismus boomt, in marokko ist von krise nichts mehr zu spühren..

Hallo, 
auf sowas reagiere ich schon gar nicht.... Fehlt nur noch der Grundwasserspiegel ist auf ein Rekordhoch.... die Stauseen sind am überlaufen, im übrigen sind die 345 Dollar für reines Phosphat frei von Verunreinigungen, das wird ja gerne übersehen. Das die kosten für die Aufbereitung ebenfalls gestiegen sind, wird dazu gerne verschwiegen. Die Staatsverschuldung steigt und steigt. 
Da brauche ich nicht viel von Wirtschaft verstehen, wenn meine Verschuldung steigt und ich Kredite aufnehmen muss um die vorgehenden Kredite zu bedienen...
MfG

Marco Wensauer
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#14
Energie: Marokkos Gaspotenzial wird immer vielversprechender


Das Gaspotenzial Marokkos erweist sich erneut als vielversprechend. Das in Jersey ansässige Öl- und Gasunternehmen Predator Oil & Gas gab soeben ein Update der Bohrung MOU-3 bekannt, mit der das primäre Reservoir Moulouya in der Region Guercif untersucht wurde. Dabei wurden zwei neue potenzielle Gasvorkommen identifiziert.

Das Unternehmen Predator Oil & Gaz, dessen kurzfristige Gasaktivitäten sich auf Marokko konzentrieren, gab bekannt, dass es im Rahmen seiner Bohrung am Bohrloch MOU-3 in Moulouya zwei neue potenzielle Reserven mit unter Druck stehendem Gas entdeckt hat.

"Das Vorhandensein von unter Druck stehendem Gas in geringer Tiefe und ein effizientes, wasserdichtes Deckgestein haben zwei neue potenzielle Gasvorkommen identifiziert, die vor der Bohrung nicht bekannt waren", sagte der Executive Chairman von Predator Oil & Gas, Paul Griffiths.

Noch wichtiger sei, so Griffiths, dass das unter Druck stehende Gas die Integrität der seichten Bohrlochfalle bestätigt und einen klaren Pfad für die Migration des tiefen Gases zu den nächsten sechs Zielen identifiziert habe, die mit MOU-3 evaluiert werden sollen.

"Wir sind sehr ermutigt von dem, was wir bisher gefunden haben, und wir glauben, dass es in diesem frühen Stadium im Zusammenhang mit unseren CNG-Entwicklungsplänen wichtig ist, aber wir bleiben vorsichtig, während wir durch einen Abschnitt bohren, der mehr unter Druck stehendes Gas enthalten kann oder auch nicht. Dennoch ist dies bereits ein spannender Anfang für unsere Aktionäre im Rahmen unseres Bohr- und Testprogramms", schloss Griffiths.

Darüber hinaus müssen die positiven Anfangsergebnisse, die bislang in geringer Tiefe in der Bohrung MOU-3 erzielt wurden, im Zusammenhang mit der Testsequenz für Bohrlöcher ohne Geräte und den Intervallen, die im Erfolgsfall für den potenziellen Gasfluss bevorzugt werden, bewertet werden.

Diese Übung, so das Unternehmen, wird erst dann abgeschlossen sein, wenn die Bohrung MOU-3 protokolliert und die Protokolle analysiert wurden, um die Zonen mit den besten Eigenschaften hinsichtlich der Gasproduzierbarkeit zu bestimmen. Vorrangig werden die Gebiete mit einem hohen Gasflusspotenzial berücksichtigt, wenn die Ergebnisse der Drahtlochbohrungen dies bestätigen.

Darüber hinaus verfügt Marokko über ein bedeutendes Gaspotenzial, das dank der Bemühungen des Office national des hydrocarbures et des mines (ONHYM) und seiner verschiedenen Partner Fortschritte macht. In den letzten Jahren wurden von Partnerunternehmen mit Lizenzen in Marokko wie Predator Oil & Gaz, SDX Energy, Chariot Oil & Gaz und Sound Energy u. a. mehrere Ankündigungen über die Entdeckung von Gasvorkommen gemacht. Die Ergebnisse dieser Bohrungen erwiesen sich in der Tat als sehr ermutigend, ja sogar als signifikant, und könnten Marokko an die Spitze der weltweiten Energieszene bringen.
MfG

Marco Wensauer
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#15
Na, da haben wir wieder einmal das übliche marokkanische Wunschdenken vor Augen (siehe letzter Satz oben).
Klickt man die Seite von PREDATOR an:

https://www.predatoroilandgas.com/operations/morocco/

sieht das alles doch anders aus. Von einer endgültig positiven Lagerstättenbewertung sind die noch weit weg. Diese Untersuchungen werden sich noch Jahre hinziehen (und viel Geld kosten)......bekannt, bekannt!
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