Rohstoffe aus Marokko
#1
Hier im Forum werden ja ab und zu tolle Berichte über den "Rohstoffreichtum" Marokkos eingebracht.
Hier nun ein Blick in die Wirklichkeit, den die FAZ bietet:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a...10296.html

Kobalt ist für eine moderne Industrie ein wichtiger Rohstoff. Hauptlagerstätten befinden sich in Australien, Kongo, und eben Marokko. Die Zustände im Kongo sind seit Längerem hinlänglich bekannt (Kinderzwangsarbeit) und werden neuerdings umgangen. Nur, die Zustände in Marokko sind nicht besser (Fachleuten seit Jahrzehnten bekannt).
Ein weiterer, sehr ausführlicher Bericht (auf Französisch):

https://reporterre.net/Mines-au-Maroc-la...esponsable
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#2
(13.11.2023, 10:17)Otto Droege schrieb: Hier im Forum werden ja ab und zu tolle Berichte über den "Rohstoffreichtum" Marokkos eingebracht.
Hier nun ein Blick in die Wirklichkeit, den die FAZ bietet:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a...10296.html

Kobalt ist für eine moderne Industrie ein wichtiger Rohstoff. Hauptlagerstätten befinden sich in Australien, Kongo, und eben Marokko. Die Zustände im Kongo sind seit Längerem hinlänglich bekannt (Kinderzwangsarbeit) und werden neuerdings umgangen. Nur, die Zustände in Marokko sind nicht besser (Fachleuten seit Jahrzehnten bekannt).
Ein weiterer, sehr ausführlicher Bericht (auf Französisch):

https://reporterre.net/Mines-au-Maroc-la...esponsable

Hallo Otto,

darüber kam gestern sogar ein Bericht in der Tagesschau um 20.00 Uhr. 
Erschreckende Zustände…

Grüße,
Maria
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#3
(13.11.2023, 11:06)bulbulla schrieb: Hallo Otto,

darüber kam gestern sogar ein Bericht in der Tagesschau um 20.00 Uhr. 
Erschreckende Zustände…

Grüße,
Maria

Hallo Maria,

das Problem: das Bou-Azzererz besteht überwiegend aus Skutterodid = CoAs3, also ein Kobaltarsenit, Inhalt: 20% Kobalt, 80% Arsen! Um das marktfähige Kobaltoxyd herzustellen, muss das Erz mehrere Aufbereitungsgänge durchlaufen, in denen wasserlösliche Arsenite erzeugt werden, die dann mit dem Wasser entfernt werden. Genau das geschieht auch in Bou-Azzer. Dieses "Arsenwasser" müsste nochmals aufbereitet werden, um das Arsen zu entfernen. Das geschieht dort nicht, weil teuer.
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#4
Hallo im Forum

darüber gabs am letzten Sonntag auch eine Reportage im Weltspiegel zu sehen...

https://www.daserste.de/information/poli...o-100.html
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#5
(16.11.2023, 09:55)Myan schrieb: Hallo im Forum

darüber gabs am letzten Sonntag auch eine Reportage im Weltspiegel zu sehen...

https://www.daserste.de/information/poli...o-100.html

Hallo Myan,

die o. a. Meldung sollte man vorsichtshalber auftrennen:
- die getätigten Angaben zu den Arbeitsverhältnissen Untertage können stimmen, teilweise oder sind das übliche Gejaule. Ich vermag das nicht zu beurteilen.
- Hingegen müssen die Angaben zu den Wasserverhältnissen sehr ernst genommen werden. Darauf wurde die Grube nach ihrer Wiedereröffnung Anfang der 2000er deutlich hingewiesen. Die Produktion von Kobaltoxyd vor Ort erfordert eine absolute "Entarsenisierung" des dort eingesetzten Wassers, da sonst immense Schäden danach auftreten werden. Genau das geschieht nicht, was in einem "wasserknappen" Land wie Marokko unverantwortlich ist. Leider ist diese Haltung in Marokko noch das Übliche. Die Ausrede der Managem, dass diese hohen Arsengehalte im Wasser naturbedingt seien, reizt einen Rohstoffwissenschaftler nur zu Lachanfällen.
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