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Mal was ganz anderes:
Fahrt von Casablanca nach Tanger mit dem neuen Zug "Al Boraq"
Die Fahrt ist praktischer, wirtschaftlicher und Umweltschonender!
Der Erfolg von Al Boraq war /ist sehr groß. Es wurden viele neue Kunden für die Strecke Casa-Tanger gewonnen. Trotz der Argumente für Geschwindigkeit und Komfort bleibt der Preis für Al Boraq für einige hoch und unerschwinglich.
Drei Millionen Reisende wurden 2019 mit Al Boraq (über 8.000 Passagiere täglich) befördert. Die Auslastung beträgt während der Woche 68% und an Wochenenden und Feiertagen 100%.
Der Erfolg von Al Boraq, dass Casablanca in 2 Stunden und 10 Minuten mit Tanger verbindet, spricht für sich. Die Kapazität von Al Boraq entspricht, laut ONCF, 600.000 Autos bzw. 58.400 Bussen. Dadurch wurden 2019 eine Million Tonnen umweltschädlichen Kohlenstoff eingespart.
Preis- und Zeitvergleich:
Eine Fahrt mit dem Bus (Casablanca – Tanger: Entfernung 340 km) kostet ab 120 Dirham und dauert ca. 4,5 Stunden. Im Vergleich dazu kostet die Fahrt mit dem Zug „Al Boraq“ 149 bis 187 Dirham, je nach Tageszeit. Hier beträgt die Fahrtdauer allerdings nur 2 Stunden und 10 Minuten. Der Preis für Hin- und Rückfahrt ist deutlich billiger!
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Ironie on: sicherlich ein wesentlicher Beitrag zur Minderung der infrastrukturellen Disparitäten in Marokko (wozu du dich nicht mehr meldest).
Es stellen sich nur so einige kleine Fragen:
- wer, ausser Geschäftsreisenden mit höheren Einkommen und ggfls. Touristen benutzen denn diesen tollen "Boraq"? Etwa die Bewohner der Massenquartiere in Casa, wie Hay Hassani, Hay Moulay Rachid II, deren Familien mit Sicherheit alle aus Tanger stammen?
- gab es nicht schon früher Bahnverbindungen Casa - Tanger, Fahrzeit 4 Stunden?
- Was unternimmt der "Landflüchtling" aus den Regionen "Oriental" oder "Draa-Tafilalt", wenn er seine dortige Familie besuchen will? Wieviele Stunden/Tage Fahrzeit darf der denn einplanen?
- Was trägt denn dieser "Boraq" zur infrastrukturellen Verbesserung des Warentransports bei? Wenn z.B. 10.000T Erz/Konzentrat von Draa-Tafilalt zu einem Hafen transportiert werden sollen? Derzeit braucht man 500 Touren mit 20-Tonner-Lkw (voll hin, leer zurück) um das zu bewerkstelligen. Sehr umwelt- und investitionsfreundlich!!
Vergiss das Ganze.
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Otto, Otto, Otto, …
ich stimme mit dir vollkommen überein.
Wozu brauchen wir das ganze neumodische Zeug, Schnellzüge, Flugzeuge, Autos, Computers, Smartphones, ….
… das sich nur die Wohlhabenden und nicht die Ärmsten leisten können?
Sollen doch die Geschäftsreisenden wie auch die Landflüchtlinge aus den Massenquartieren so wie früher auf Kamelen Seite an Seite reisen.
Zurück ins Mittelalter, da war die Welt doch so schön und noch in Ordnung,
ist nicht ein brauchbarer Weg zur Verbesserung der Infrastrukturen, zu mehr Nachhaltigkeit, für eine bessere Ökobilanz, oder um den Klimawandel abzuwenden.
Vergiss deine vorherigen "kleinen Fragen".
LG. Gero
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Gero, Gero, Gero,....
eben nicht zurück ins Mittelalter, sondern "Fitmachen" Marokkos für das Leben, die Wirtschaft im 21. Jhdt. und das landesweit! Dazu müssen Prioritäten gesetzt werden, die zum Vorteil ALLER Bewohner dienen, und nicht nur der kleinen Kaste der jetzt schon Gutverdienenden.
Willst du, dass die erbärmliche Landflucht hin in die wenigen Großstädte anhält? Dass weite Landstriche veröden, dass Casa, Rabat, Tanger zu zig-Millionen Städte werden mit unüberschaubaren Armutsvierteln? Oder sollen diese Landflüchtlinge alle nach Europa fliehen? Oder einen "netten, kleinen" Bürgerkrieg inkauf nehmen?
Du denkst noch nicht einmal 5 Minuten in die Zukunft!
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Hallo Otto,
bin wirklich interessiert:
Welche Maßnahmen würdest du vorschlagen?
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(15.02.2020, 10:54)bulbulla schrieb: Hallo Otto,
bin wirklich interessiert:
Welche Maßnahmen würdest du vorschlagen? Hallo bulbulla,
das ist leider leichter geschrieben als getan. Erschwerend kommt hinzu, dass ich als "Fachidiot" der Rohstoffwissenschaften möglicherweise einen sehr einseitigen Blickwinkel habe. Lagerstätten liegen nun einmal meist nicht in der Nähe von Casa und Tanger, sondern in der "Wildnis". Dort wird man dann täglich mit den Unzulänglichkeiten jeglicher Infrastruktur konfrontiert.....Bildungsniveau, Strom, Wasser, Straßen, med. Versorgung, inkompentente, ausufernde Bürokratie, Korruption, uvam. Genau das verhindert jedwede längerfristige Investition, alles bleibt im "Mittelalter" stehen. Damit wird nun leider die Landflucht sehr gefördert, alle Intelligenteren wollen oder sind "abgehauen".
Grundsätzlich: die Regionen Marokkos sind sehr unterschiedlich, folglich sind das die jeweiligen Prioritäten auch. Soweit ich das überblicken kann gibt es diese Untersuchungen auch. Die zur Verfügung stehen Finanzmittel des Staates sind auch bekannt. Wo und wann diese Mittel, bitte kontrolliert, eingesetzt werden, ist eine politische Frage, die ich als Ausländer nicht beantworten kann/darf. Aus meiner Sicht läuft da jedoch einiges schief.
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Ich glaube,
du hast in etwa dort gearbeitet, wo wir manchmal uns aufhalten.
Schade, dass du nicht mehr dort bist. Wäre sehr interessant gewesen, sich auszutauschen.
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(15.02.2020, 08:05)Otto Droege schrieb: Gero, Gero, Gero,....
...
Du denkst noch nicht einmal 5 Minuten in die Zukunft! (15.02.2020, 12:25)Otto Droege schrieb: (15.02.2020, 10:54)bulbulla schrieb: Hallo Otto,
bin wirklich interessiert:
Welche Maßnahmen würdest du vorschlagen?
...
Die zur Verfügung stehen Finanzmittel des Staates sind auch bekannt. Wo und wann diese Mittel, bitte kontrolliert, eingesetzt werden, ist eine politische Frage, die ich als Ausländer nicht beantworten kann/darf. Aus meiner Sicht läuft da jedoch einiges schief.
Lieber Otto, du denkst leider nicht einmal 1 Minute wirtschaftlich-pragmatisch,
und um einen sinnvollen Vorschlag drückst du dich auch. Nur kritisieren bringt auch nichts.
Das ist nicht nur eine politische Frage, das ist auch eine wirtschaftliche Frage.
Ein guter Staat muss auch in wirtschaftlich gewinnbringende Regionen investieren, denn das ist die Geldquelle für den Staat und zum Wohl seiner Bürger.
(14.02.2020, 00:10)Maghribi schrieb: ...
Drei Millionen Reisende wurden 2019 mit Al Boraq (über 8.000 Passagiere täglich) befördert. Die Auslastung beträgt während der Woche 68% und an Wochenenden und Feiertagen 100%.
Der Erfolg von Al Boraq, dass Casablanca in 2 Stunden und 10 Minuten mit Tanger verbindet, spricht für sich. Die Kapazität von Al Boraq entspricht, laut ONCF, 600.000 Autos bzw. 58.400 Bussen. Dadurch wurden 2019 eine Million Tonnen umweltschädlichen Kohlenstoff eingespart
...
Das ist doch eine Erfolgsbilanz: Gut für die Menschen, gut für die Umwelt.
(14.02.2020, 14:12)Otto Droege schrieb: ...
- wer, ausser Geschäftsreisenden mit höheren Einkommen und ggfls. Touristen benutzen denn diesen tollen "Boraq"? Etwa die Bewohner der Massenquartiere in Casa, wie Hay Hassani, Hay Moulay Rachid II, deren Familien mit Sicherheit alle aus Tanger stammen?
...
Geschäftsreisende sind unter der Woche unterwegs und nicht am Wochenende!
Bei einer Auslastung von 100% am Wochenende besteht also doch Bedarf für den Al Boraq, auch wenn ihn nicht die Bewohner der Massenquartiere benutzen sollten.
(14.02.2020, 00:10)Maghribi schrieb: ...
Preis- und Zeitvergleich:
Eine Fahrt mit dem Bus (Casablanca – Tanger: Entfernung 340 km) kostet ab 120 Dirham und dauert ca. 4,5 Stunden. Im Vergleich dazu kostet die Fahrt mit dem Zug „Al Boraq“ 149 bis 187 Dirham, je nach Tageszeit. Hier beträgt die Fahrtdauer allerdings nur 2 Stunden und 10 Minuten. Der Preis für Hin- und Rückfahrt ist deutlich billiger!
...
Also ich finde den Unterschied zwischen Bus-Fahrpreis 120 Dh und Zug „Al Boraq“ mit 149 bis 187 Dirham nicht so gewaltig teurer.
Noch dazu wenn der Preis für Hin- und Rückfahrt deutlich billiger ist.
Na, vielleicht nutzen ihn dann doch die Bewohner der Massenquartiere!!!
(14.02.2020, 14:12)Otto Droege schrieb: ...
- Was trägt denn dieser "Boraq" zur infrastrukturellen Verbesserung des Warentransports bei? Wenn z.B. 10.000T Erz/Konzentrat von Draa-Tafilalt zu einem Hafen transportiert werden sollen? Derzeit braucht man 500 Touren mit 20-Tonner-Lkw (voll hin, leer zurück) um das zu bewerkstelligen. Sehr umwelt- und investitionsfreundlich!!
...
Was für eine absurde Fragestellung!!
Wurde der „Al Boraq“ zum Transport von Erz-Konzentrat entwickelt oder zum Personen-Transport?
So eine dazupassende unsinnige Frage kann ich auch stellen:
Was trägt denn die "Royal Air Maroc" zur infrastrukturellen Verbesserung des Warentransports bei? Wenn z.B. 10.000T Erz/Konzentrat von Draa-Tafilalt zu einem Hafen transportiert werden sollen?
LG. Gero
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Lieber Otto, du denkst leider nicht einmal 1 Minute wirtschaftlich-pragmatisch,
und um einen sinnvollen Vorschlag drückst du dich auch. Nur kritisieren bringt auch nichts.
Das ist nicht nur eine politische Frage, das ist auch eine wirtschaftliche Frage.
Ein guter Staat muss auch in wirtschaftlich gewinnbringende Regionen investieren, denn das ist die Geldquelle für den Staat und zum Wohl seiner Bürger.
Lieber Gero, leider habe ich den Eindruck, dass du Lese/Verständnisprobleme hast.
"einen sinnvollen Vorschlag" kann es nicht geben. Dafür sind die marokkanischen Regionen zu unterschiedlich und damit auch ihre zu lösenden Prioritäten/Probleme. Ich schrieb es.
Natürlich muss ein Staat AUCH in wirtschaftlich gewinnbringende Regionen investieren.....nur nicht zu Lasten der Problemregionen. Und genau das geschieht in Marokko. Das "Wohl der Bürger" in den gewinnbringenden Regionen steigt (hoffentlich), jedoch zu Lasten des Restes. Damit wird eines der Hauptprobleme Marokkos gefördert: die LANDFLUCHT. Diese erzeugt dann in den gewinnbringenden Regionen neue Probleme ungeahnten Ausmaßes. Also: die Landflucht muss gestoppt werden.
Die regionale Verteilung der staatlichen Investitionen wirft etliche Fragen diesbezüglich auf: von den im 5-Jahresplan 2015 vorgesehenen Mittel in Höhe von 81 Milliarden Dh fließen über 50% in die Region "Laayoune, Boujdour, Sakia elHamra". Dort leben, wenn es hoch kommt, gerade einmal 500.000 Einwohner, im übrigen Marokko sind es 34,5 Millionen. Wodurch unterscheiden sich die wirtschaftlichen Probleme dieser Region von z.B. "Draa-Tafilalt, Souss-Massa, Oriental"? Versuche doch bitte das zu erklären, vor allem den Bewohnern dieser 3 Regionen.
"Wurde der „Al Boraq“ zum Transport von Erz-Konzentrat entwickelt oder zum Personen-Transport?"
Habe ich das behauptet? Nur, die Bewohner jener 3 o.a. Regionen kennen keine Eisenbahn. Südlich der Linie "Mittlerer/Hoher Atlas" gibt es davon nix. Klartext: die Verkehrsinfrastruktur ist in diesen Regionen eine Katastrophe. Das betrifft nicht nur den Personenverkehr, sondern vor allem den Warentransport. Dieser besteht nun einmal dort vornehmlich aus Landwirtschaft/Bergbauprodukten, also klarer Massentransport. Dieser Zustand ist ein gravierendes Investitionshindernis. Müssen dort investierende Firmen auch noch diese Investitionen tätigen? Das werden die nicht tun, sondern in andere Länder ausweichen. 600 KM LKW-Fahrweg (1 Tour) ist kein Empfehlungsschreiben.
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(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
Lieber Gero, leider habe ich den Eindruck, dass du Lese/Verständnisprobleme hast.
"einen sinnvollen Vorschlag" kann es nicht geben. Dafür sind die marokkanischen Regionen zu unterschiedlich und damit auch ihre zu lösenden Prioritäten/Probleme. Ich schrieb es.
Keine Ideen,
kann keine bessere Vorschläge machen …
… aber kritisieren was die erfahrenen Experten der Marokkanischen Regierung machen.
Geht's noch?
(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
Natürlich muss ein Staat AUCH in wirtschaftlich gewinnbringende Regionen investieren.....nur nicht zu Lasten der Problemregionen. Und genau das geschieht in Marokko. Das "Wohl der Bürger" in den gewinnbringenden Regionen steigt (hoffentlich), jedoch zu Lasten des Restes.
...
Wenn Geld in eine wirtschaftlich gewinnbringende Region investiert wird, dann kann das gleiche Geld nicht auch noch gleichzeitig in eine andere Region investiert werden.
Dann muss eine andere Region zurückstehen.
Ist doch logisch, oder?
Oder kannst du mit 1x 100 EUR in 2 Geschäften um jeweils 100 EUR einkaufen?
Und warum wird bevorzugt in eine gewinnbringende Region investiert?
Weil sich dort das Geld vermehren kann und dem Staat dann die zusätzlichen Einnahmen bringt, die man dann ggfs. in die unterentwickelten Regionen zu deren Entwicklung stecken kann.
Wenn man nichts hat, dann kann man kaum investieren, höchstens über die Aufnahme eines Kredits, oder warten und sparen bis dahin.
Oder wie machst du das?
(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
Das "Wohl der Bürger" in den gewinnbringenden Regionen steigt (hoffentlich), jedoch zu Lasten des Restes. Damit wird eines der Hauptprobleme Marokkos gefördert: die LANDFLUCHT. Diese erzeugt dann in den gewinnbringenden Regionen neue Probleme ungeahnten Ausmaßes. Also: die Landflucht muss gestoppt werden.
...
Dein alternativer Vorschlag wäre also, in gewinnbringenden Regionen nicht mehr zu investieren.
Ja, dann könnte dieses Geld in unterentwickelten Regionen, die dem Staat kein Geld bringen, investiert werden.
Es könnte aber einige Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, wenn überhaupt, bis diese Region wirtschaftlich gewinnbringend wird und dem Staat Einnahmen bringt.
In der Zwischenzeit geht die früher gewinnbringenden Region zugrunde, alles ist veraltet, verlottert, kaum einsatzfähig. Und diese Region bringt dem Staat keine Einnahmen mehr.
Ja, jetzt wird es keine Landflucht mehr zu der nun ruinierten, verarmten Region geben!
Also, diese Idee von dir ist sicher auch für Ökonomen neu.
Ob die das gut finden werden? Ich bezweifle es stark.
(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
Die regionale Verteilung der staatlichen Investitionen wirft etliche Fragen diesbezüglich auf: von den im 5-Jahresplan 2015 vorgesehenen Mittel in Höhe von 81 Milliarden Dh fließen über 50% in die Region "Laayoune, Boujdour, Sakia elHamra". Dort leben, wenn es hoch kommt, gerade einmal 500.000 Einwohner, im übrigen Marokko sind es 34,5 Millionen.
...
Ja, eine interessante Frage.
Warum macht der Staat das. Das muss doch einen Grund haben! Und du kannst dir nicht denken warum?
Dann machen wir mal eine Fragerunde, wie es im Fernsehen sehr beliebt ist:
A) Dem Staat macht es Spaß das Geld zu verpulvern, weil er nicht weiß wohin sonst.
B) Damit werden korrupte Beamte bestochen, damit sie nicht das Geld von den Armen nehmen.
C) Wenn die Männer sinnlos Geld ausgeben, dann steckt immer eine Frau dahinter.
D) Es besteht ein großes wirtschaftliches und/oder strategisches Interesse an der Region
(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
die Bewohner jener 3 o.a. Regionen kennen keine Eisenbahn. Südlich der Linie "Mittlerer/Hoher Atlas" gibt es davon nix. Klartext: die Verkehrsinfrastruktur ist in diesen Regionen eine Katastrophe.
...
Das ist kein Grund, um das Erfolgsprojekt "Al Boraq" nicht zu realisieren.
Mit den neuen Autobahnen bis nach Agadir, dem Schnellzug und der geplanten Verlängerung der Eisenbahnlinie bis nach Agadir, und dem jetzt neu gestarteten Investitionsprogramm für Agadir und der Region Souss-Massa, wird die wirtschaftliche Entwicklung in Richtung Süden vorangetrieben. Damit wird auch die Westsahara schrittweise besser wirtschaftlich eingebunden.
Ich zitiere aus dem Bericht der Maghreb Post
"Mohammed VI. verwandelt Agadir in ein wirtschaftliches Zentrum" vom 05.02.2020
…
In seiner Rede, anlässlich des Gedenkens an den sog. „Grünen Marsch“, betonte der König die neue Bedeutung der Region Souss Massa und Agadir. Für Marokko stellt Agadir die neue Mitte des Landes da, auf halben Weg zwischen Tanger und den Städten in den marokkanischen Südprovinzen (Westsahara) sowie der Subsahara-Region. Entsprechend plant der König für die weitere wirtschaftliche Expansion in die Subsahara-Region, Agadir zum neuen Drehkreuz auszubauen. Entsprechend soll massiv in die Infrastruktur und in die Ansiedlung von Unternehmen investiert werden.
…
(16.02.2020, 09:50)Otto Droege schrieb: ...
Das betrifft nicht nur den Personenverkehr, sondern vor allem den Warentransport. Dieser besteht nun einmal dort vornehmlich aus Landwirtschaft/Bergbauprodukten, also klarer Massentransport. Dieser Zustand ist ein gravierendes Investitionshindernis. Müssen dort investierende Firmen auch noch diese Investitionen tätigen? Das werden die nicht tun, sondern in andere Länder ausweichen. 600 KM LKW-Fahrweg (1 Tour) ist kein Empfehlungsschreiben.
Die Eignung der Westsahara für Investitoren ist sowieso sehr begrenzt, den vor einer Investition stellt sich jeder die Fragen:
- Wie ist die Infrastruktur?
- Wie ist das Potential der Arbeiter?
- Wie ist die politische Lage?
Und darauf gibt es derzeit wahrscheinlich nur eine Antwort: 3x NEGATIV
Wer investiert in in einem Landstrich mit ungesicherter politischer Lage, wenn jederzeit die ganze Investition verloren gehen kann durch Unruhen oder Krieg?
Das Potential der Arbeiter ist schlecht, geringe Bevölkerung, geringe Auswahl, mäßige Ausbildung. Wo sollen qualifizierte Arbeiter herkommen?
Die Infrastruktur (Straßen, Bahn, ...) ist auch schlecht, was spielt das aber für eine Rolle, wenn die beiden vorherigen Punkte schon nicht tragbar sind?
Und wenn Bergbau-Firmen in unwegsamen Gebiet die Ressourcen abbauen, dann sollen sie gemeinsam mit dem Staat klären, wer die Straßen, Eisenbahnlinien, Häfen usw. bauen soll bzw. wie eine Beteiligung zwischen Staat und Privatunternehmen vereinbart werden kann. Es geht nicht, dass nur der Staat zB. die Straßen baut und instand hält, und die Privatfirmen ruinieren mit ihren schweren LKWs die Straßen unentwegt wieder.
Die Kosten beim Staat und der Gewinn nur bei den Privaten? Glaube nicht, dass das weltweit in gering erschlossenen Gebieten üblich ist.
Und zum Schluss noch eine Frage an Otto:
Das hier ist ein Thread über den "Al Boraq" zwischen Tanger und Casablanca.
Wieso kommst du hier mit Themen, die mit dem "Al Boraq" wenig bzw. überhaupt nichts zu tun haben.
Deine Argumentation wäre im Thread zur Regionalisierung besser aufgehoben.
LG. Gero
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"Mit den neuen Autobahnen bis nach Agadir, dem Schnellzug und der geplanten Verlängerung der Eisenbahnlinie bis nach Agadir, und dem jetzt neu gestarteten Investitionsprogramm für Agadir und der Region Souss-Massa, wird die wirtschaftliche Entwicklung in Richtung Süden vorangetrieben. Damit wird auch die Westsahara schrittweise besser wirtschaftlich eingebunden.
Ich zitiere aus dem Bericht der Maghreb Post
"Mohammed VI. verwandelt Agadir in ein wirtschaftliches Zentrum" vom 05.02.2020"
Offensichtlich glaubst du noch an Aussagen von Politikern, die diese, aus welchen Gründen auch immer, "zum Fenster, Fernsehen raus" an ihre Völker halten. Ich erinnere mich noch gut an eine dieser "tollen" Reden von König Hassan II 1976: "jetzt, wo die Einheit des Landes erreicht ist, wird als Zeichen hierfür eine Bahnlinie von Tanger bis Dakhla gebaut". 44 Jahre später ist der südlichste Bahnhof Marokkos immer noch M´kesch, wie zu besten Protektoratszeiten!! Überall und zu allen Zeiten versprechen Politker ihren Völkern alles Mögliche, wissend, dass diese es schnell vergessen. Ich glaube das erst, wenn diese Versprechen realisiert wurden und funktionieren, siehe Berliner Flughafen!
"Dein alternativer Vorschlag wäre also, in gewinnbringenden Regionen nicht mehr zu investieren.
Ja, dann könnte dieses Geld in unterentwickelten Regionen, die dem Staat kein Geld bringen, investiert werden.
Es könnte aber einige Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, wenn überhaupt, bis diese Region wirtschaftlich gewinnbringend wird und dem Staat Einnahmen bringt.
In der Zwischenzeit geht die früher gewinnbringenden Region zugrunde, alles ist veraltet, verlottert, kaum einsatzfähig. Und diese Region bringt dem Staat keine Einnahmen mehr.
Ja, jetzt wird es keine Landflucht mehr zu der nun ruinierten, verarmten Region geben!"
Da die WS genauso unterentwickelt ist wie weitere Regionen Marokkos stellt sich automatisch die Frage, warum gerade dort die meisten staatl. Investitionsmittel fließen. Von "in gewinnbringende Regionen nicht mehr zu investieren" ist hier nicht die Rede. Alles weitere im Regionalisierungsthread, wie vorgeschlagen.
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Falls jemand den Thread zur Regionalisierung suchen sollte, hier ist die Fortsetzung:
https://forum.marokko.com/showthread.php?tid=448&pid=1793#pid1793
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